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Voltaires bewegter Aufenthalt in Colmar

Nachdem er am Hof des Preußenkönigs Friedrich II. nicht mehr erwünscht ist, geht Voltaire nach Colmar, wo er sich von Oktober 1753 bis November 1754 aufhält. Er arbeitet an den Annales de l´Empire. Seine Recherchen führen ihn in die reich bestückten Bibliotheken der Räte und Rechtsanwälte des Conseil Souverain, die ihm hilfreich zur Seite stehen. Voltaire ist voll des Lobes: "In Colmar habe ich Rechtsanwälte getroffen, die mehr über die Geschichte des Reiches wissen, als die meisten Leute in Wien- verdienstvolle, mitteilsame Männer, die schöne Bibliotheken besitzen und die uns in allen Dingen zu Diensten stehen. Ich befinde mich in der einzigen Region in Frankreich, wo man sachkundigen Rat findet zu einem Thema, über das man in Paris überhaupt nichts weiß."

                          

Allerdings muss Voltaire sich die Feind-seligkeiten der Colmarer Jesuiten ge-fallen lassen, die seine Fähigkeiten als Historiker anzweifeln. So reist er mit gemischten Gefühlen aus Colmar ab. Demensprechend zwiespältig sind später auch seine Erinnerungen an die Stadt.

In diesem Haus wohnte Voltaire 1753-1754.